Die Bundeslade der Israeliten
Artefakt, Original oder Nachbau?
Die Geschichte der Bundeslade
Als Bundeslade wird ein Kultgegenstand des Volkes Israel bezeichnet. Nach Darstellung der Tora enthielt die Bundeslade
die Steintafeln mit den Zehn Geboten, die Moses direkt von Gott erhielt. Daher war die Bundeslade
beim Auszug Israels aus Ägypten das Symbol für Gottes Gegenwart inmitten des israelischen Volkes.
Bis heute ist die Bundeslade das Symbol für den Bund Gottes mit dem Volk Israel. Die Lade war der biblischen Beschreibung (Ex 25,10-20 EU) zufolge eine mit Gold überzogene Truhe aus Akazienholz, auf
der zwei Cherubim thronten, die schützend ihre Flügel über die Truhe ausbreiteten, welche mit zwei Tragebalken versehen
war.
In der Bibel findet sich in Ex 25,10-20 EU eine Beschreibung der Bundeslade:
Baue eine Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen lang, eineinhalb Ellen breit und eineinhalb Ellen hoch! Überziehe
sie mit reinem Gold von innen und von außen und montiere ringsherun eine Leiste aus Gold. Bringe vier Ringe aus Gold
an den vier Seiten an, und zwar zwei Ringe an ihrer einen Seitenwand und zwei an der andern! Überziehe Stangen aus Akazienholz
mit Gold und stecke die mit Gold überzogenen Stangen durch die Ringe an den Seitenwänden der Lade, dass
man sie mit ihnen tragen kann! Die Stangen man nicht aus den Ringen herausziehen!
Baue eine Abdeckplatte aus reinem Gold, von zweieinhalb Ellen Länge und einer Breite von eineinhalb Ellen!
Stelle zwei Goldkerubim her für die beiden Enden der Deckplatte. Die Kerubim sollen ihre Flügel nach oben hin ausbreiten, indem sie mit ihren Flügeln
ein Dach für die Deckplatte bilden: ihre Antlitze sollen zueinander gekehrt sein; zur Deckplatte hin sollen die Gesichter der Kerubim gerichtet sein.
Mit Elle ist vermutlich die damalige ägyptische Elle von 53,4 cm Länge gemeint. Demnach wäre die Bundeslade
133,5 x 80,1 x 80,1 cm groß.
Nebukadnezar II. eroberte im Jahr 587/586 v. Chr. Jerusalem, plünderte den Tempel und brachte das jüdische Volk in die babylonische
Gefangenschaft. Seit dieser Zeit sind große Teile des jüdischen Tempelschatzes und die Bundeslade
verschollen. Vermutlich wurde die Lade von Nebukadnezar zerstört, doch es gibt jedoch immer wieder
Berichte, dass die Bundeslade oder Teile davon aufgetaucht seien. Bisher stellten sich aber
alle gefundenen Teile der Bundeslade als nicht Original und die Berichte als unwahr heraus.
Überreste der Bundeslade oder eine ihrer Nachbildungen wurden nun im afrikanischen Simbabwe entdeckt.
Ihr Entdecker Tudor Parfitt hatte 20 Jahre nach dem Kult-Objekt gesucht und machte jetzt
die Entdeckung seines Lebens: Beim Volk der Lemba fand er offenbar eine Nachbildung des heiligen Gegenstandes.
Die Lemba stammen angeblich direkt aus Israel, noch heute verfügen über 50 Prozent der Priester im Stamm über das sogenannte Mose-Gen. Das Fundstück
ist 700 Jahre alt und enthält wohl auch ältere Bauteile. Kann es sein, dass das durch Wanderung und Kriege beschädigte
Original umgebaut worden war? Das Original müsste rund 2500 Jahre alt sein. Die Bundeslade soll die Steintafeln mit den
Zehn Geboten enthalten. Der Bibel nach diktierte Gott persönlich diese Gebote und Mose meißelte sie in Stein. Nun
veröffentlicht Parfitt, Professor an der London School of Oriental and African Studies, seine Forschungsergebnisse in
dem Buch "Die Jagd nach der verschollenen Bundeslade".
Heutiger Standort der Bundeslade
Niemand kennt den heutigen Standort der Bundeslade. Einige Forscher vermuten, dass die Bundeslade von den Kreuzrittern in den Katakomben unter der Kathedrale von Laon in Frankreich versteckt worden ist.